Der Golm

Regionale Naturerlebnisse
Garz

Höchster Berg auf Usedom

Entstanden ist der Golm als Teil einer glazialen Endmoräne beim Abschmelzen des Gletschereises und durch Stauchungen bei späteren Eisvorstößen in der Odermündung. Später vom Meer abgeschnitten, entstand auf diese Weise mit knapp 70 Metern die höchste Erhebung auf der Insel Usedom, gelegen zwischen Garz und Kamminke.

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Der Name „Golm“ leitet sich vom slawischen Begriff für „Hügel“ ab. Hier befand sich einst ein bronzezeitlicher Burgwall, vor dem sich noch eine Landwehr und mehrere bronzezeitliche Hügelgräber befinden. Der Golm war ab Mitte des 19. Jahrhunderts ein beliebtes Ausflugsgebiet der Swinemünder Einwohner. Dort befand sich bis 1943 eine Gaststätte, die im Volksmund „Onkel Toms Hütte“ genannt wurde.

Ab 1944 diente der Golm als Soldatenfriedhof. Beigesetzt wurden zunächst gefallene Soldaten von in Swinemünde stationierten Marineeinheiten, später auch Luftwaffenangehörigen des Fliegerhorstes in Garz. Beim verheerenden Bombenangriff auf Swinemünde im März 1945 wurden mehr als 20.000 Menschen getötet und größtenteils auf dem Golm beigesetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf dem Golm eine Mahn- und Gedenkstätte errichtet. Sie entstand ab 1968 nach Entwürfen des Rostocker Bildhauers Wolfgang Eckardt. Er führte die vier bisher getrennten Friedhöfe über Rasenflächen gestalterisch zusammen und schuf an zentraler Stelle einen Ringbau mit einer hohen Mauer und zwölf Stufen für jedes Jahr der nationalsozialistischen Herrschaft.

Im Innenhof steht der mahnende Schriftzug „Dass nie wieder eine Mutter ihren Sohn beweint“. Für die namentlich bekannten Toten des Bombenangriffs wurden Tafeln aufgestellt. Auf dem Gelände befindet sich auch die Statue „Die frierende Frau im Soldatenmantel“. Sie wurde 1952 vom Bansiner Künstler Rudolf Leptien geschaffen, aber erst 1984 durch einen der Gärtner der Anlage, dem Kommunisten Richard Döring aus Kamminke, und ohne behördliche Genehmigung aufgestellt.

Träger der Gedenkstätte ist seit 2000 der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der 2005 in der ehemaligen Kamminker Dorfschule eine Internationale Jugendbegegnungsstätte eröffnete. Der Golm ist eine der größten deutschen Kriegsgräberstätten, auf dem jährlich am 12. März und am Volkstrauertag Gedenkveranstaltungen stattfinden.

Das Gebiet um den Golm ist von einer artenreichen Flora und Fauna geprägt. Hier brüten u.a. Wanderfalken, Seeadler und Wiedehopfe. Auch der Uhu hat sich hier wieder angesiedelt. Zu den seltenen Pflanzen im Naturschutzgebiet Golm zählen Schwingelgräser oder die Zwiebeltragende Zahnwurz.

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